Unversöhnt

„Unversöhnt“ ist ein Dokumentarfilm, der das Leben zwischen Tätern und Opfern, nach den traumatischen Ereignissen, welche im April 1994 begannen, erforscht, als die Hutu-Milizen über 800.000 Tutsis schlachteten. Die drei Opfer in diesem Film haben gerade noch überlebt. Die drei Täter, einer davon gerade aus dem Gefängnis entlassen, tragen die unvorstellbare Beweislast, Schuld und soziale Stigmatisierung. Die Narben der Ereignisse dieses tiefenpsychologischen Schadens, schufen für alle beteiligten Personen eine tiefe Kluft zwischen den ethnischen Gemeinschaften Ruandas, die bis zum heutigen Tag blieben. Innocent war 19 Jahre alt, als der Völkermord sein Dorf erreicht. Als das Morden begann, floh er in den Wald, aber ein Mob von Hutus entdeckte und folgte ihm. Sie schossen ihm zweimal in das Bein und einmal in den Arm. Einer der Hutus war ein ehemaliger Nachbar und Freund, Wallace. Sie brachen Innocents den Schädel mit einer Axt und er verlor das Bewusstsein. Die Mörder warfen ihn schließlich auf einen Haufen von Leichen, im Glauben er sei tot. Bis zum heutigen Tag zieren die Narben der Gewalt Innocents Gesicht. In seiner Familie ist er der einzige Überlebende. Die anderen Mitglieder wurden lebendig verbrannt. Er begann heftig zu trinken. Im Laufe der Jahre versuchte er mehrmals, sich sein Leben zu nehmen. Nach dem Völkermord wurde Wallace zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt bevor er im Jahr 2011 vom Gericht begnadigt wurde. Brigitte war 17, als sie entführt wurde, und zu einer Sexsklavin wurde. Scham und Schande verfolgten sie seitdem. Sie entdeckte, dass sie schwanger war, und ihr Hass für den Mann, der sie verletzte übertrug sich auf das ungeborene Kind. Ihre Mutter überzeugte sie jedoch, das Baby nach der Geburt nicht herzugeben. In dieser Zeit begann sie, ihre Tochter, Lillian, zu lieben. Lillian ist jetzt 19 Jahre alt und bis heute noch als „Bastard Kind“ verflucht.

Filmdaten

Produktionsjahr: 2014

Land: Deutschland

Sprache: Englisch

Länge: 71 Minuten

Regie: Lukas Augustin

Produktion: Markus Reinecke, Lukas Augustin, Daniel Swinton

Cast: Innocent, Wallace, Brigitte, Lillian, Ananias, Claudine

Drehbuch: Nicht angegeben

Kamera: Daniel Swinton, Niklas Schenck, Lukas Augustin

Schnitt: Mechthild Berth

Filmregie

Lukas Augustin

Lukas Augustin wurde 1986 südlich von Freiburg im Breisgau geboren. Sein erster Featurette-Dokumentarfilm „Der Fliegerangriff Auf Staufen“ (45 Minuten lang), erhielt die Auszeichnung bester deutscher junge Filmemacher Award 2005. Nach dem Abschluss der Schule verbrachte er einen zweijährigen Aufenthalt als Freiwilligenarbeit für eine schwedische NGO in Afghanistan und schrieb regelmäßig für die Badische Zeitung. Seine Fotografien wurden international ausgestellt.